18. RLP-Seniorenopen 2021 » 7. Runde: Remis im Spitzenspiel – Boidman führt vor Heid und Müller
Im Spitzenspiel der 7. Runde wollte es Erich Müller (Ladenburg) wissen und versuchte mit den weißen Steinen dem Turnierfavoriten Yuri Boidman (Heimbach-Weis/Neuwied) die erste Niederlage beizubringen. Er konnte zwar die Qualität gewinnen, aber Boidman hatte dafür zwei Bauern, so dass die interessante Partie remis endete.
(1) Müller,Erich (2161) – Boidman,Yur i (2320)
Dieses Ergebnis gab den Verfolgern die Chance, den Vorsprung zu verkürzen. Lange Zeit sah es so aus, als könnte Uwe Bade (Friesen Lichtenberg) diese Chance nutzen. Er stand gegen Michael Heid (Frankfurt) klar besser, griff aber im 37. Zug zum falschen Läufer und stellte den anderen ein.
(2) Bade,Uwe (2134) – Heid,Michael (1942)
Noch größeres Pech ereilte den Turniersenior Erich Krüger aus Essen.
In der folgenden klaren Gewinnstellung…
ließ er sich zu Txe6+ hinreißen, statt mit hxg4 den Gewinn zu sichern. Sein Gegner, Heijo Höfer aus Altenkirchen spielte Kxf5 und drohte Matt oder Turmgewinn, so dass Krüger aufgeben musste.
Am Brett 3 ging es heute wechselseitig zu. Karl-Heinz Hüttemann und Harald Lares war klar, dass heute ein voller Punkt erbracht werden muss, um auf einen der vorderen Plätze zu landen. Vielleicht entschied man sich aus diesem Grund für die englische Eröffnung, angesichts dessen, dass England bei der Fußball EM schon siegessicher im Finale steht. Schwarz steht am Ende etwas besser, aber das Risiko, die Partie doch noch zu verlieren, war zu groß und beide Spieler einigten sich auf Remis. Herr Lares und Herr Hüttemann haben bisher insgesamt schon 3x gegeneinander gespielt und obwohl beide stets auf Gewinn spielten, ist seitdem noch kein eindeutiger Sieger zu verzeichnen. Denn bisher gingen alle drei Partien remis aus. Beide Spieler erzählten nach der Partie Schiedsrichterin Sandra Schmidt von ihren schachlichen Werdegängen.
Herr Lares wohnt in Kaiserslautern und spielt für Pirmasens in der 1. Rheinland-Pfalz Liga. Herr Hüttemann kommt aus Bochum und ist aktives Mitglied beim Dortmunder Schachverein. Derzeit ist er zudem auch noch passives Mitglied beim Essen-Katernberg. Ein großer Traum von Herrn Hüttemann ist es, seinen 13-jährigen Enkel zu trainieren und mit ihm im gleichen Verein zu spielen. Aus diesem Grund steht demnächst ein Wechsel an. Sein Enkel soll mal ein sehr guter Vereinsspieler werden. Die Freude am Spiel soll dabei stets im Vordergrund stehen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass beide Spieler einige Gemeinsamkeiten teilen. Beide erlernten das Schachspiel von ihren Vätern. Diese wiederum erlernten es in russischer Kriegsgefangenschaft und eröffneten mit dem heute nicht mehr erlaubten gleichzeitigen 1. a3 und h3 mit beiden Händen im ersten Zug. Ein Eröffnungszug, der damals anscheinend kein Einzelfall war. Einen Unterschied gab es dennoch. Während der eine sich im Zusammenhang mit Schach in der Schule deutlich verbesserte, war es bei dem anderen genau andersherum. Beide Spieler wohnen im Turnierhotel und finden die Einrichtung des Hauses sehr ansprechend und sind mit dem Service sowie mit dem Turnier rundum zufrieden. Die Fahrradwege in der Umgebung könnten dennoch etwas besser sein. Herr Hüttemann nächtigt im Rollstuhlfechtzimmer. Über dem Bett steht geschrieben „Technik, Taktik und Konzentration“, ein Spruch, die sich so auch aufs Schach übertragen lässt. Sie versuchen auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Inzwischen sind auch die Tische unseres Sponsors Woody24 und die Schachfreude Beddegenoodts und Jovi haben morgen die Ehre, an diesen Exemplaren Schach zu spielen.